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Ein Tanz für die Natur

Neu-Isenburg Großes Turnier des Tanzsportclubs / 1250 Teilnehmer aus ganz Deutschland

Von Sigrid Aldehoff

Fallen Nature - TSC Ysenburg
Foto: Alex Grimm        

Der Mensch lebt zunächst im Einklang mit der Natur, bis er die Wälder abholzt und in eintöniger Umgebung ohne Lebensqualität stupide Fabrikarbeit verrichtet. Unter dem Titel „Fallen Nature“ zeigte die Jugendgruppe des „Tanz Sport Clubs Ysenburg“ am Wochenende beim 35. Garde- und Schautanzsportturnier ihren Charaktertanz zum Thema Umweltzerstörung. Die Aufführung war einer von 200 Programmpunkten der zweitgrößten Sportveranstaltung der Stadt. Für die Mädchen war der Auftritt die Premiere ihrer neuen Choreographie, mit der sie jetzt auf den Ranglistenturnieren um Punkte tanzen. Zu diesem anspruchsvollen Thema wurde Trainerin Miko Schreibweis von dem japanischen Film „Prinzessin Mononoke“ inspiriert. Auch Quintina und Maren, beide 16 Jahre, sind dabei, als Baum und Fabrikarbeiter kostümiert. Ungewöhnliche Einfälle seien sie von ihrer Trainerin bei den Thementänzen schon gewohnt.

Vier Stunden Training pro Woche

Seit rund sechs Jahren stehen die Mädchen gemeinsam auf der Bühne, trainieren den neuen Tanz der Saison von April an zwei mal zwei Stunden pro Woche, bis die Bewegungsabläufe in Fleisch und Blut übergegangen sind.Mit sieben eigenen Tänzen war der TSC am Wochenende bei den Wettkämpfen vertreten. Die Teilnahme der eigenen Leute bedeutete für den Verein eine zusätzliche logistische Herausforderung: Unter Beteiligung von Mitgliedern, Eltern und Freunden musste ein Programm mit 200 Tänzen und rund 1250 Teilnehmern gestemmt werden. Zusätzlich mussten die Aktiven rechtzeitig geschminkt, kostümiert und eingetanzt mit entspannter Mimik auf der Bühne erscheinen, um dann eine Premiere vor den kritischen Augen der Punktrichter in der Tiefe der dunklen Halle zu tanzen.So hatte beispielsweise auch für Quintina, Maren und ihre Mittänzerinnen der Samstag schon um sieben Uhr morgens angefangen, als sie beim Turnierablauf mithalfen. Chronisches Problem der Veranstaltung in der Hugenottenhalle sind die wenigen Garderoben, die den Tänzerinnen zum Umziehen und Schminken zur Verfügung stehen. „Wir nutzen hier jeden freien Platz“, sagt Manfred Kaul, Pressesprecher des Vereins und eines der drei männlichen Mitgliedern des 100-köpfigen TSC.

Familiäres Flair

Das Manko der wenigen Umkleidemöglichkeiten nehmen die Teilnehmerinnen des Turniers mit Gästen aus ganz Deutschland allerdings gelassen: „Die Aktiven kommen meist seit Jahren hierher und wissen das“, sagt Kaul, „aber sie kommen trotzdem gerne in die Hugenottenhalle, weil sie das familiäre Flair unserer Veranstaltung zu schätzen wissen.“

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