Tänze der Saison 2011/2012


 

"SINNhafte SINNlosigkeit des wahnSINNs"
Schautanz Charakter
Hauptklasse

weitere Bilder:
Texte Loriots "Volksdroge", Erich Fromm
Musik Sia "Breath me"
Choreographie / Trainerin Miko Schreibweis
Betreuerin Eva Schreibweis, Sanja Köhl, Sylvia Schmitz

Platzierungen

8. der Bundesrangliste
Der Tanz wurde von der Jury als "zu kreativ" eingestuft.

Aktive

Samantha Blöcher, Julia Dzicher, Jennifer Donkor, Julie Engler, Katrin Fink, Stella Gleim, Jasmina Jasarovska, Johanna Jeckel, Kim Kaborda, Nikolija Korzanovic, Kristina Köhl, Christine Olfert, Lea Penzel, Alana & Kelly Robb, Vanessa Ruppert, Sara Syed, Selina Staub, Jana Welkerling

Libretti:

"SINNhafte SINNlosigkeit des wahnSINNs"

Der Choreographie ging eine Auseinandersetzung mit dem Begriff der Angepasstheit des Menschen voraus.

Wie stehen sich Individuum und Gesellschaft gegenüber?
Welchen Wert hat ein Individuum in der Gesellschaft bzw. für die Gesellschaft?
Welchen Werten und Normen folgt unser gesellschaftliches Leben, denen wir uns anpassen, die wir übernehmen ohne diese zu hinterfragen.
Möchte ich denn Teil einer so bestehenden Gesellschaft sein?
Welche Möglichkeit hat der Einzelne sich dieser zu entziehen?
Macht uns unsere Gesellschaft in ihren jetzigen Form krank?

Ständig auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, versucht uns die gesellschaftliche Norm eine Idealvorstellung davon zu übermitteln, streng dem Motto „Höher, schneller, weiter“. Es wird eine Erwartungshaltung aufgebaut, das zu tun, was alle anderen Menschen auch tun, das zu wollen, was alle anderen auch wollen. Der Verlust von Individualität und Identität führt zu Konformität, die in unserer Gesellschaft zu beobachten ist. Der Einzelne besitzt das Verlangen, sich möglichst gut anzupassen und dafür Anerkennung zu erlangen.

Der Mensch wird darauf reduziert, ob er diesen gesellschaftlichen Anforderungen entspricht, falls dies nicht der Fall ist, ist der Mensch nichts wert und wird fallen gelassen. Hieran knüpft die philosophische Auseinandersetzung mit den Schriften des Psychoanalytikers Erich Fromm an, dessen Worte und Stimme den Zuschauer durch die Choreographie begleitet.

Nachdem der Mensch diese Anforderungen nicht mehr erfüllt, zusammenbricht und ausbrennt, wird er „aussortiert“ und kann nun in unserem Falle auf ironische Art und Weise endlich Individuum sein, um zu dem Weg zu gelangen, mit dem „die Verwirklichung einer Welt möglich ist, in der der Mensch viel sein kann, selbst wenn er wenig hat; in der der vorherrschende Beweggrund seines Lebens nicht das Konsumieren ist; in der der Mensch das erste und das letzte Ziel ist; in der der Mensch den Weg finden kann, seinem Leben einen Sinn zu geben, und in der er auch die Stärke finden kann, frei und illusionslos zu leben.“

(Erich Fromm Gesamtausgabe in 12 Bänden, München (DVA und DTV) 1999, GA XI, S. 596.)