21. März 2013

"Arabesque tanzt zum Titel"

38. Ranglistenturnier für Schau- und Gardeanz
Neu-Isenburg (km) - Bunt gekleidete Mädchen, oft grell geschminkt, schmissige Musik, wirbelnde Beine - das alles gibt es beim Schau- und Gardetanz. Er hat sich längst vom Karneval abgenabelt und zu einem eigenen Hochleistungssport entwickelt, der das ganze Jahr über ausgeübt wird.

Mehr als 1000 Tänzer bewiesen das beim 38. Ranglistenturnier für Jugend, Schüler und Hauptklasse in der Hugenottenhalle, das wie immer der TanzSportClub (TSC) Ysenburg ausrichtete. Auch der Masters Cup wurde am Samstagabend ausgetragen, bei dem sich die besten Solistinnen und Gruppen für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren konnten.

Der gastgebende TSC Ysenburg begnügte sich in diesem Jahr eher mit einer Nebenrolle: Der Vereinsnachwuchs ist noch nicht so weit um an Turnieren teilzunehmen, wie Sprecher Michael Kaul erklärte. Das "Aushängeschild" der Ysenburger, die Schautanzgruppe "Arabesque", hielt die Fahne hoch.

Kaul: " Ein bisschen Lokalkolorit müssen wir den einheimischen Zuschauern schließlich bieten." Die Truppe war an beiden Tagen im Einsatz, beim Masters Cup ebenso wie beim Ranglistenturnier. Dort hatten die Mädchen in den Farben der US-Flagge gekleidet, Pech: Im Schautanz zeigten sie einen schwungvollen und fröhlichen Tanz, bekamen dann jedoch von der Jury mitgeteilt, dass es eine technische Panne mit der Musik gegeben habe.

Da das Preisgericht diese Musik oft gar nicht gehört habe, könne keine Wertung abgegeben werden. Für "Arabesque" gab es zwei Möglichkeiten: Entweder auf die Wertung verzichten und nicht wissen wo man leistungsmäßig im Vergleich zu anderen steht. Oder nochmals aufs Parkett. Nach dem Motto "Jetzt erst recht" entschied sich die Truppe für Letzteres. Nach nur fünf Minuten Pause absolvierten die Mädchen das ganze schweißtreibende Programm ein weiteres Mal, konnten beweisen, wie durchtrainiert sie sind. Nicht nur Vereinssprecher Kaul, sondern auch andere Experten waren der Meinung, dass der zweite Auftritt sogar der bessere war - und er wurde belohnt. Mit 290 Punkten gewannen die Ysenburgerinnen deutlich vor "Footloose" von der TGMSV Jügesheim (260 Punkte).

So herrschte Zufriedenheit beim TSC, zumal Arabesque am Abend zuvor im Masters Cup schon Rang zwei belegt und sich für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert hatte.

Obwohl Lokalmatadore fehlten, war an beiden Tagen die Hugenottenhalle rappelvoll. Die teilnehmenden Clubs, auch die weitgereisten wie die "Aascher Schnooke" aus Aachen, hatten viele meist junge Fans mitgebracht, die nicht nur die eigenen Teilnehmer anfeuerten.
(Anmerkung des TSC Ysenburg: Die "Aascher Schnooke" kommen aus Nidderau.)